auf der Website unserer Seebachtaler Kirchgemeinden.
Wir veröffentlichen hier aktuelle Informationen zum Gemeindeleben.
Die Einträge werden monatlich geändert und entsprechen dem gelben Mitteilungsblatt, das in alle Haushaltungen verteilt wird.
Monatsspruch April 2024
Seid stets bereit jedem Red und Antwort zu geben, der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die euch erfüllt. 1. Petr. 3.15
«Sie konnten mir nicht helfen, als ich Trost nötig hatte», so sagte einst eine enttäuschte Witwe zu mir. Ich wusste nicht einmal auf welches Gespräch sie anspielte, aber selbstverständlich ist mir die Aussage geblieben. Ja, man ist nicht immer gleich bei der Sache. Manchmal ist der Zugang zu der Hoffnung auch verschüttet, oder man sieht selber schwarz. Der Petrusbrief würde das allerdings nicht gelten lassen. Wenn ihr glaubt, dann erfüllt euch auch eine Hoffnung. Aber ja, ihr müsst bereit sein, sonst habt ihr im entscheidenden Moment keinen Zugang dazu.
Diese Erinnerung an die Hoffnung ist wichtig, denn sie zeigt, dass mehr vorhanden ist, als man vielleicht selber meint. Und sie mahnt, dass der Glaube auch abflachen kann und es darum gut ist aufmerksam zu bleiben. Und wenn man merkt, dass die vielen negativen Nachrichten einem zu schaffen machen, kann das ein Weckruf sein die Hoffnung wieder aufzufrischen. Grad in der Zeit der ersten Christen gab es wenig, das Grund zur Hoffnung gab. Selbst wenn es vielen einleuchtete, dass es nur einen Gott gibt, der alles ins Leben gerufen hat, selbst wenn die Erlösungs- und Vergebungslehre von Jesus im Sinne aller war, und selbst wenn der Glaube eine Vollendung in Aussicht stellte, so war die christliche Ethik doch recht anspruchsvoll – und ganz so wichtig wollte man die Religion dann doch nicht nehmen. So waren die Christen trotz menschenfreundlicher Lehre auch viel Gegenwind ausgesetzt, manchmal gar Stürmen. Viele warteten nur darauf ihnen etwas Negatives anhängen zu können.
Davon sollten sie sich aber nicht einschüchtern lassen, so ermutigte der Petrusbrief. Man solle zwar niemanden vor den Kopf stossen, aber doch offen bleiben und eben der Sache treu. Denn zu allen Zeiten war es wichtig sich nicht unterkriegen zu lassen. Das Positive sehen, an die Wandelbarkeit der Dinge glauben, an Gott glauben, dem es immer möglich ist, Dinge zum Guten zu wenden. Und, selbst wenn wirklich manches schief geht oder überhaupt vergeht, so bleibt die österliche Hoffnung bis zuletzt, weil sie über den Tod hinausgeht.
Herzlich! Pfr. R. Ladner