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Startseite > Allgemein > Coronaweihnacht

Coronaweihnacht

Corona (lat.): Kranz, Krone

«Das setzt dem Ganzen nun wirklich die Krone aufs Haupt», sagt Frau Mieder. «Dass nicht noch bestimmt wird, wen man an Weihnachten treffen kann, ist fast ein Wunder – oder, was man kochen soll». Ha, sie lacht höhnisch. «Aber Emilie, reg Dich doch nicht auf, das Ganze hat auch Vorteile». Vorteile? Wo siehst Du Vorteile? Zuerst haben sie uns eingeschlossen, dann mussten wir Masken tragen, was ja nichts andres ist als eine Bevormundung und nun haben sie noch das Singen verboten“. „Ja, aber man kann ja auch so Weihnacht feiern. Vielleicht sogar gemütlicher. Nur wir zwei im trauten Heim…“ «Was, nur wir wir zwei, ojemine, Du schläfst mir ja schon fast beim Nachtessen ein, das kann allerdings gemütlich werden»! Sie muss wieder lachen bei der Vorstellung mit einem schlafendem Mann am Tisch und daneben der Weihnachtsbaum.

Ja, er ist ein ruhiger Mensch und schläft jetzt im Alter häufig ein, aber er ist ein lieber Kerl, denkt sie für sich. Sie selber ist da etwas pfiffiger drauf. Aber jemand muss es ja auch sein, so hat sie es sich jedenfalls immer erklärt. Wie im Witz, den sie kürzlich gehört hat:

Fragt der Pfarrer ein Gemeindeglied. Sie Frau Meier, sind sie nicht etwas streng mit ihrem Mann? Sagt die Frau: Aber Herr Pfarrer, das werden Sie ja wohl am besten verstehen. Schauen Sie, ich habe als junge Frau immer für einen lieben Mann gebetet und den habe ich auch bekommen. Er aber hat das nicht getan und jetzt hat er halt, was er hat!

Na, ja so schlimm bin ich zwar nicht, denkt sie, aber ja, die Coronasache regt mich schon auf. «Also, warum nun soll das Ganze positiv sein, wegen der Gemütlichkeit»? «Unter anderem, viele beklagen sich doch immer, wie viel Hektik und Stress diese Weihnachtsfeiern bringen, wie schlimm das ist. Das kann man jetzt alles mit einem Wort (Corona) absagen – und vielleicht merkt man dann, dass das alles gar nicht so schlimm oder mühsam war. Du weisst ja noch letztes Jahr hat mir der Fritz erzählt, da haben seine Schwiegertöchter verhandelt, wer ihn denn nehmen soll. «Nehmt ihr dieses Jahr den Vater», habe die eine zur andern gesagt. Er sei sich vorgekommen, wie eine Ware, die halt auch noch irgendwo mit muss. Das hat ihn getroffen. Vielleicht merken sie nun, dass er doch auch fehlt». «Ja, man könnte noch viel merken. Aber verboten ist es ja nicht gemeinsam zu feiern, man muss einfach aufpassen», sagte Frau Mieder. «Es gibt schon solche, die tun als wäre alles kein Problem. Nachbar Müller ist mir gestern einfach reinspaziert ohne Maske, das war mir dann schon unangenehm. Grad bekommen möchte man den Virus ja nicht. Aufpassen kann man ja schon und reden kann man ja auch mit Maske, Gott sei Dank. Wenn ich nicht mehr reden könnte». «Ja, das wäre auch ein Vorteil», witzelt Herr Mieder. «Frechling, sei froh, so hast Du wenigstens etwas Betrieb». «Ja, ja, natürlich bin ich froh, Du bist ja die Beste». «Das hört man gern. Also mach weiter bei Deinen Vorteilen»!

«Gut, zum Beispiel hat der Virus ja den Namen Corona». «Willst Du mir jetzt sagen, dass Du mehr Coronabier trinken willst»? «Nein, wobei – lassen wir das. Nein, aber Corona heisst doch Kranz oder Krone. Im Fernsehgottesdienst war doch davon die Rede, weisst Du nicht mehr. Es gibt mehrere Bibelstellen, die davon sprechen:

Hör mein Sohn auf die Worte deines Vaters und die Weisung deiner Mutter, denn sie sind ein schöner Kranz für dein Haupt. Spr. 1.9

Oder: Wie ein Wettkämpfer um einen vergänglichen Kranz ringt, so sollen wir um den unvergänglichen ringen 1. Kor. 9.25

Oder: Selig der Mann, der die Prüfung besteht, er wird die Krone des Lebens erhalten. Jak. 1.12

Interessant, oder»?

«Dazu zwei Dinge», sagte Frau Mieder: «Erstens bin ich überrascht, wie gut Du Dir die Dinge behalten kannst, wenn Du kaum die Augen offen hältst und zweitens, das ist ja gut und recht aber auch etwas makaber? Der Virus bedeutet ja keine Auszeichnung, sondern eher eine Strafe, oder»? «Ja, aber das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass etwas Negatives oder Schwieriges  auch positiv gesehen werden kann – und übrigens, nur weil ich ab und zu mal eingedöst bin, heisst das nicht, dass ich nicht aufpasse – wenn es mich interessiert. Aber zurück: Nehmen wir das Alter, das sehen ja die meisten eher negativ. Beschwerlich, mühsam. Aber das Alter ist auch Geschenk, es ist keineswegs nur kritisch zu sehen. Graues Haar sei eine prächtige Krone, man findet sie auf dem Weg der Gerechtigkeit, heisst ein weiterer Spruch». «Ah, das wusste ich gar nicht. Aber das Wichtigste hast Du vergessen: Eine tüchtige Frau ist die Krone des Mannes, hat meine Mutter immer gesagt» – «und eine schändliche Fäulnis in seinen Knochen…». «Pass auf», sagte Frau Mieder bedrohlich, «Du bewegst Dich im roten Bereich». «Nein, nein, wie gesagt, Du bist die Beste. Aber schau, ich hab mir die Stellen rausgeschrieben: Auch der Advent hat mit der Krone zu tun: Jene, die sich freuen auf das Kommen des Herrn, werden mit dem Kranz der Gerechtigkeit gekrönt. Also ich meine jetzt nicht, dass das die Krönung sei, wenn man Corona kriegt, aber der Virus zwingt uns über die Endlichkeit des Lebens nachzudenken und das kann eigentlich nicht falsch sein, oder»? «Ja, wir könnten uns weniger ärgern – wobei das wäre auch schade, gell»! Die beiden lachen.

«Ja, auch wir zwei werden nicht ewig leben, das stimmt. Und fast immer geht der eine dem andern voraus». «Ach ja, das ist so. Es ist traurig, aber ich bewundere meine Freundinnen, wie sie nach dem Verlust wieder Mut fassten. Ja, die wissen, dass wenn auch nicht alles geht wie geplant, so doch alles seine Bedeutung hat. Frau Maler, sagte mir kürzlich, sie meine es freue ihren verstorbenen Mann, dass sie tapfer weitergeht. Einfach stetig vorwärts, dann käme man sicher gut ans Ziel». Ja stimmt! schau der letzte Spruch, den ich aufgeschrieben habe heisst: Sei getreu bis zum Tod, dann werde ich Dir die Krone des Lebens geben». «Dann werde ich also doch noch die Prinzessin, die ich mir einst als Mädchen gewünscht habe zu sein». «Was heisst Prinzessin, Königin – mit dem Regieren hast Du ja schon angefangen». «So jetzt reicht’s Dir aber, wie war das mit der gemütlichen Weihnacht»? «Tschuldigung, tschuldigung», sagte Herr Mieder, «war nur ein Witz und legte das Kissen, das ihn getroffen hatte, neben sich aufs Sofa».

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