auf der Website unserer Seebachtaler Kirchgemeinden.
Wir veröffentlichen hier die wichtigsten Informationen zum Gemeindeleben.
Die Einträge werden monatlich geändert und entsprechen dem gelben Mitteilungsblatt, das in alle Haushaltungen verteilt wird.
Aktuelle Predigt:
Mitteilungen (ref-huettwilen-nussbaumen.ch)
Jahreslosung 2021
Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie euer Vater barmherzig ist. Lk. 6.36
Man kann das verschieden sehen, aber kommt in diesen Zeiten nicht auch viel von Gottes Barmherzigkeit zum Ausdruck? Ob es vielleicht sogar eine Form der Barmherzigkeit ist, wenn einem besondere Aufgaben gestellt werden? Der Lehrer traut den Schülern etwas zu, der Chef wagt sich mit seinem Team an eine schwierige Aufgabe, die Mutter lässt ihr Kind erstmals selbständig etwas tun? Zugegeben mit Barmherzigkeit verbindet man zuerst Schutz und Geborgenheit. Die Bedrohung durch ansteckende Viren stellt das in Frage. Aber Barmherzigkeit ist auch Mitleid. Dem Barmherzigen ist es nicht gleichgültig, wie es dem andern geht, im Gegenteil, er begleitet und leitet ihn. Gott will nicht das Leiden, sondern Gesundheit, Güte, Zufriedenheit. Tatsächlich aber ist Schönes und Schweres im Leben miteinander verknüpft. Das Leid wird dabei häufig zum Anlass für Gutes und Hilfreiches.
An Gottes Barmherzigkeit sollen wir darum nicht zweifeln. Ein Gott, der sich Vater nennen lässt, das sagt schon viel. Die Barmherzigkeit soll helfen selber nicht hart zu werden oder egoistisch. Wer an Gottes Barmherzigkeit glaubt, kann (könnte) sich viel Aufwand und Sorge sparen, er bekommt Raum sich um andere zu kümmern.
Das Prinzip ist dabei recht einfach. Der Folgevers heisst: Richtet nicht und ihr werdet nicht gerichtet. Und weiter: Mit dem Mass mit dem ihr messt, wird euch zugemessen werden bzw. werdet ihr gemessen. Offenbar kann man mit-bestimmen, wie man von Gott gesehen wird. Das ist fair, oder? Unser Verhalten und unsere Haltung werden zum Masstab für uns selber. Wie wir andere einschätzen (richten, kritisieren), so werden wir eingeschätzt. Das sollte eine verkrampfte Athmosphäre eigentlich lösen. Es könnte jedenfalls helfen. In schwierigen Zeiten ist man angespannt, da kann es die eine oder andere Überreaktion geben. Da heisst Barmherzigkeit wohl auch, dass man nicht alles auf die ‘Goldwaage’ legen soll.
Eigentlich war das Leben ja nie ganz einfach, für niemanden. Darum ist es umso erfreulicher, dass wir durch Jesu Wort an die Barmherzigkeit Gottes erinnert werden, für uns und andere. Zweifellos eine gute und sichere Basis für das begonnene Jahr.
Herzlich! Pfr. R. Ladner